Angels Disease ist eine Vierer-Kombo, die man sich in der Besetzung Alex am Mikrofon, Stefan an der Gitarre, Niko am Schlagzeug und Viola am Bass gern laut und rockig vorstellt. Outfit und Intensität des Frontmanns Alex aber auch die Arrangements ihrer Songs klingen nach klassischen unplugged Versionen von Songs, die normalerweise jenseits der 90 Dezibel zuhause sind. (Text: Lars Rehl)
Angels Disease räumte den Sieg im November ab.
Lukas Schäfer ist ein Bisschen Beides. Wie jetzt? Köln und München? Klavier und Gitarre? Nein. Und Ja. Eben beides. Am Klavier macht der Singer Songwriter mit seinen tiefsinnigen Songs auf Gegensätze aufmerksam, die manchmal schwierig zu überbrücken sind. (Text: Lars Rehl)
Im November spielte sich Bisschen Beides auf den zweiten Platz. Beim Finale spielen in der Band außerdem Maximilian Kremser (Klavier), Jiro Yoshioka (Cello) und Vincent Crusius (Percussion).
Das Münchner Trio Pam Peer Phia hat sich erst über ihr gemeinsames musikalisches Projekt gefunden und das auch erst im September 2021, ist also noch ganz frisch. Sophia ist am Keyboard und Vocals, Pam ist an den Drums und am Cajon und Peer spielt Gitarre und vokalisiert ebenfalls. Ihr Song über Achilles ist ein groovig-rockiges Stück mit den zwei Stimmen von Sophia und Peer und man merkt, die drei haben ordentlich Spass. Und die zwei Spontantänzer ebenfalls. Dabei haben wir auch noch ein bisschen was über griechische Mythologie gelernt. Das nächste Mal bitte auf der Bühne statt im Wohnzimmer und die Halle geht ab. (Text: Lars Rehl)
Im Februar holten sich Pam Peer Phia den Sieg.
„Die Dietrich” wurde im September international begleitet von Musikern aus Brasilien, Indien und München. Anna Dietrich liess Marty, Raoul und Mateus am Saxopohon, Bass und der Gitarre ihre Texte und ihren Soul unterstützen. Ich habe mich aber gefragt, ob sie sich da den richtigen Titel ausgesucht hat. Denn “don’t ask me to stay” als Botschaft an das Publikum ist doch eigentlich das Gegenteil vom Gewünschten hier beim Song Slam. (Text: Lars Rehl)
Beim 81. Song Slam im September erreichte Anna Platz 2.
„Ed Sheeran und Jenson fliehen vor Polizei am Odeonsplatz.” Unser Finalist und Singer-Songwriter Jenson, Wahlmünchner und Straßenmusikant spielt regelmäßig mit Ed Sheeran am Odeonsplatz in München. Der Ed Sheeran? Naja, indirekt. Jenson spielt eine Ed Sheeran Gitarre vom Gitarrenbauer Lowden. Und manchmal muss man sich als Straßenmusikant in Münchens Innenstadt mal sehr zügig vor dem Ordnungsamt in Sicherheit bringen. That’s the story. Jenson spielt neben Gitarre auch Klavier und klingt so ein bisschen nach Reibeisen wie ein junger, weißer Soulsänger. Ihr wisst schon. Wir durften ihn später noch einmal sehen und hören. (Text: Lars Rehl)
Jenson stand ganz oben auf dem Siegertreppchen im April 2022.
Lukas Loo.K. (luh-käy) ist von Haus aus Gitarrist und ist inzwischen in deutschen Texten unterwegs. Loo.K. nutzt wie auch Sabrina Sedona (Red: Unser Gast im Februar) die Loop Station (musste bei dem Namen ja sein) und thematisiert in seinem Song Glas das klassische Problem, dass man nach längerer Zeit des sich-nicht-sehens so viel zu sagen hat, dass man nicht zu Wort kommt. Wie das geht und wieviele Gläser dabei halb geleert werden, sollte man hier nachhören und sehen. Lukas beherrscht sein Instrument, seine stimmliche Intonation und sein Badezimmer. (Text: Lars Rehl)
Loo.K erreichte beim Virtual Song Slam 77 im Februar Platz 2 und qualifizierte sich damit für’s Finale.
Etwas fast völlig Neues beim Song Slam bot Sylvenklang im Mai. Ihr einziges „Instrument“: Eine Loop-Station, die sie wirklich perfekt beherrschte. Anstatt eine Band mitzubringen, ist sie ihre eigene Band: Rhythmuselemente, Background-Gesang und Melodieeffekte werden vor dem staunenden Publikum live eingesungen, abgespeichert und zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Dieses kleine Kunstwerk bildet dann die „Unterlage“ für ihren frischen, peppigen Gesang.
Dadurch entsteht der ganz eigene Charakter ihrer selbstgeschriebenen Songs, die mal zum Zuhören, aber auch zum tanzen und mitwippen einladen. Der erste Song „Abgewöhnt“ entstand Stück für Stück, Element für Element vor einem ungläubigen Publikum.
Erst etwas unsicher ob des ungewöhnlichen Setups, erkannten die Gäste schnell, dass dies eine ganz besondere Darbietung war, etwas, das die meisten so noch nicht gesehen oder gehört hatten. So schlug die anfängliche Skepsis dann sehr schnell in Begeisterung um und es wurde eine kurze, aber ausgelassene Party, die auch im Anschluss noch für Gesprächsstoff sorgte.
Fazit: Sollte man gehört haben. Kann man auch, wie auch die anderen Künstler, nämlich z.B. auf YouTube. (Text: Bernhard Schmitt)
Slylvenklang qualifizierte sich für’s Finale durch ihren Platz 2 im Mai beim Song Slam 80.
Der Herr Dennehy kam im November mit Schiebermütze, hipster Bart und akustischer Gitarre. Von ihm lernen wir über die Osterrevolution 1916 in Irland. This song is a rebel song. Es geht ums Aufstehen und sich Erheben, wenn Ungerechtigkeiten widerfahren. In diesem Sinne gingen auch Grüße in den Iran des Oktobers 2022. (Text: Lars Rehl)
Er landete im November zwar nur auf Platz 3, rückte aber über die Warteliste nach.
Herr Dennehy ist ein Singer-Songwriter aus München mit Wurzeln in Franken, England und Irland und sogar angeheirateten aus Sizilien (also obacht, IRA und Mafia, explosive Mischung!).
Auch seine musikalischen Einflüsse sind irgendwie durcheinander, from all over the place sozusagen: Geboren in den Siebziger, sozialisiert in den Achtzigern und Neunzigern, war es dann aber doch der Folk- und Folkrock der Sechziger, die sein Musikschaffen maßgeblich beeinflusst hat. Ikonen wie Dylan, Cohen und Simon verstehen sich da quasi von selbst, begleitet von texanischen Barden wie Guy Clark oder John Gorka, aber auch zeitgenössischen Inselbewohnern wie David Gray, Damien Rice oder Frank Turner.
Herr Dennehy hat – nach eher ungeschliffeneren Demos oder Wohnzimmeraufnahmen vergangener Jahre – im Juli 2022 seine erste EP mit drei Originals und korrespondierenden Alternativversionen veröffentlicht, hörbar auf herrdennehy.com sowie auf allen wichtigen Streamingplattformen diesseits der Milchstraße.